Olten (energate) — Um der Schweiz die Integration in den EU-Strombinnenmarkt zu gewährleisten, strebt der Bundesrat 2019 ein Stromabkommen mit der EU an. Finanzprofessoren wollen ausserdem eine Klimawende bei der Nationalbank (SNB) schaffen und verweisen dazu auf eine Studie der Umweltorganisation “Artisans de la Transition”.
Finanzprofessoren wollen Klimawende bei Nationalbank
Eine Parlamentarische Initiative der Grünen Nationalrätin Adèle Thorens will eine gesetzliche Grundlage für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz bei der Nationalbank (SNB) schaffen. Exponenten aus der Finanz- und Wirtschaftswissenschaft haben nun ihre Unterstützung für die Gesetzesrevision signalisiert und verweisen auf eine Studie der Umweltorganisation “Artisans de la Transition”. Diese besagt, dass die SNB mit ihren Investitionen in Unternehmen der fossilen Industrie rund 48,5 Mio. Tonnen CO2 und somit mehr als die Gesamtemissionen der Schweiz zu verantworten hat. Damit unterstützt die SNB die weitere Exploration, Erschliessung und Förderung fossiler Brennstoffe.
Nachhaltige Fonds auf Wachstumskurs
Die Vermögen nachhaltiger Publikumsfonds im Schweizer Vertrieb sind im Jahr 2017 um 44 Prozent auf 157 Mrd. Franken gestiegen. Damit seien nachhaltige Investmentfonds prozentual dreimal so schnell wie der Gesamtmarkt gewachsen, berichtete die Hochschule Luzern (HSLU) in ihrer “IFZ Sustainable Investments Studie 2018”. Die Anzahl an nachhaltigen Publikumsfonds stieg im Vergleich zum Vorjahr von 336 auf 432 Fonds (+26%), insgesamt gibt es 8.788 Publikumsfonds mit Schweizer Vertriebszulassung. Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug (IFZ) der HSLU hatte aus dieser Menge entsprechende nachhaltige Investmentfonds analysiert.
Bundesrat strebt 2019 Stromabkommen an
Bundespräsident Alain Berset (SP) hat die Ziele des Bundesrates für das Jahr 2019 präsentiert. “In der Energiepolitik wird der Bundesrat 2019 nach Möglichkeit die Botschaft zum Stromabkommen mit der EU verabschieden, welches die Integration der Schweiz in den EU-Strombinnenmarkt gewährleisten soll”, heisst es im Jahresprogramm der Landesregierung. Die Unterzeichnung des Stromabkommens sei dabei abhängig vom Abschluss eines institutionellen Abkommens. Die Verhandlungen für ein solches Abkommen sollen daher bis 2019 abgeschlossen sein. Weiter ist geplant, dass der Bundesrat die Teilrevisionen des Elektrizitätsgesetzes und des Stromversorgungsgesetzes nach der “Strategie Stromnetze” in Kraft setzt.
Junge Grüne prüfen neue Offroader-Initiative
Angesichts der in der kommenden Woche beginnenden parlamentarischen Debatte zur Totalrevision des CO2-Gesetzes haben die Jungparteien der Grünen, Grünliberalen, CVP, BDP und EVP vor Journalisten in Bern ihre Vorstellungen von einem “griffigen CO2-Gesetz” präsentiert. Die “Jungallianz für das Klima” präsentierte dabei einerseits ihren “kleinsten gemeinsamen Nenner”. Einzelne Vertreter äusserten aber auch noch weitergehende Wünsche an die Parlamentarier. So forderte beispielsweise Luzian Franzini, Co-Präsident der jungen Grünen, ein ab 2021 geltendes Importverbot für Autos mit einem CO2-Ausstoss von über 95 Gramm pro Kilometer.
Elcom: Gas als Übergangstechnologie “nachvollziehbar”
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (Elcom) bekräftigt ihre Forderung nach einem substantiellen Anteil inländischer Winterstromproduktion und fordert zusätzliche gesetzliche Anreize. Diese sollen bereits im Rahmen der Revision Stromversorgungsgesetz geschaffen werden, wie Brigitta Kratz, Vizepräsidentin der Aufsichtsbehörde, am Elcom-Forum 2018 sagte. In ihrem Referat hatte sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Erzeugungstechnologien bezüglich ihres Winterstromproduktionspotenzials aufgezeigt. Es waren Ausführungen, die wohl manch einer im Berner Kursaal als Plädoyer für den Einsatz von Gaskraftwerken verstanden hatte. /kb/mf/vr