Olten (energate) — Die Axpo kritisiert, dass die Schweiz an
Geschwindigkeit gewinnen muss, um d Energiewende bis 2050 zu erreichen. Eine
Studie zeigt auf, dass dieses Ziel in Bezug zur Wasserkraft nur in einem
optimalen Szenario gelingen wird.
Brand fordert
Güterabwägung in Bezug auf Erneuerbare
Im Rahmen des schweizerischen
Stromkongresses kritisiert Axpo-CEO Christoph Brand den Diskurs um die
Energiewende in der Schweiz scharf. “Es ist nicht damit getan, dass man
sagt, etwas sei technisch machbar”, so Brand. “Es gibt auch eine
politische und eine ökonomische Dimension.” Als Beispiel nannte er die
Wasserkraft: “Natürlich kann man immer noch aggressiver Restwassermengen
sicherstellen.” Doch das habe Konsequenzen, etwa in Form eines
Produktionsrückgangs. Stattdessen solle man explizit eine Güterabwägung machen.
“Vielleicht sagt man dann, dass man eine Erhöhung der Staumauern in Kauf
nimmt und dafür auf neue Kleinstwasserkraftwerke verzichtet”, so Brand.
Studie: Klimaschutz führt zu Kosteneinsparungen
Massnahmen zur
Reduktion von CO2-Emissionen schützen nicht nur das Klima, sie senken auch volkswirtschaftliche
Kosten. Das ist das Fazit einer Studie, die die Zürcher Hochschule für
angewandte Wissenschaften (ZHAW) begleitet von AEE Suisse und dem WWF durchführte.
“Diese Studie zeigt, dass Klimaschutz auch in unserem wirtschaftlichen
Interesse liegt”, so AEE-Suisse-Geschäftsleiter Stefan Batzli. Der Studie
zufolge wäre 2030 eine Kostenersparnis von 1,65 Mrd. Franken möglich, wenn alle PKW und LKW elektrisch betrieben und fossile Heizsysteme durch Wärmepumpen
ersetzt würden. Zudem könnte die Schweiz ihren Klimagas- Ausstoss auf 28,2 Mio.
Tonnen bis 2030 senken.
Actares will breitere
Offenlegung von klimabezogenen Finanzrisiken
Der Organisation
Aktionärinnen und Aktionäre für mehr Konzernverantwortung (Actares) kritisiert den
Entwurf der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma), der von Banken und
Versicherungen eine Offenlegung von klimabezogenen Finanzrisiken vorsieht. Dieser
gehe nicht weit genug, so Actares. Er sei zu unspezifisch und ermögliche keine
wirkungsvolle Offenlegung von Klimarisiken. Die Finma will etwa die
Offenlegungspflicht auf die Aufsichtskategorien 1 und 2, die nur Schweizer
Banken und Versicherungen betreffen. Actares fordert dagegen eine Ausweitung
des Anwendungsbereichs auf höhere Aufsichtskategorien 3 und 4, um die Risiken
der Finanzbranche vollständig abzudecken.
Strom aus Wasserkraft
erreicht nur im besten Fall Energiestrategieziele
Die Zielwerte der
Energiestrategie 2050 können in Bezug auf die Wasserkraft nur bei einem optimalen
Szenario erreicht werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Swiss
Compentence Center for Energy Research Supply of Electricity (SCCERSoE), die anlässlich
der Energieforschungsgespräche vom Alpinen Energie Forschungs Center
(AlpEnForCe) vorgestellt wurde. Gemäss der Studie wären in diesem Szenario etwa
3,1 Mrd. kWh zusätzlicher Jahresproduktion möglich. Beim mittleren Szenario,
das die Studienautoren für realistischer halten, würde das Potenzial 500 Mio.
kWh betragen. Im schlechtesten Szenario würde die Wasserkraftproduktion gar
abnehmen.
Axpo realisiert Muttsee-Solaranlage mit IWB und Denner
Die von Axpo initiierte alpine Solar-Grossanlage auf der
Muttsee-Staumauer wird zum Gemeinschaftsprojekt “AlpinSolar” von
Denner, Axpo und IWB. Die Energieunternehmen Axpo und IWB wollen die
2,2‑MW-Anlage im Rahmen einer Partnerschaft bauen. Denner, der grösste
Discounter der Schweiz, wird den alpinen Solarstrom für 20 Jahren beziehen.
“Mit der alpinen Solaranlage investieren wir in unsere Zukunft und stärken
den Standort Schweiz”, erklärte Denner-CEO Mario Irminger. Das
Pionierprojekt soll insbesondere den Ausbau der Stromproduktion aus
Solarenergie vorantreiben. Im Sommer 2021 wird die Solaranlage gebaut und in
Betrieb genommen. /sb/jg/jr