Olten (energate) — Die Kommission für Umwelt, Raumplanung
und Energie des Ständerates (Urek‑S) hat am 17. August über die Totalrevision
des CO2-Gesetzes beraten und Differenzen bereinigt. Der Stadtrat in Winterthur
revidiert bis Ende 2020 sein Energie- und Klimakonzept. Dieses soll Lösungen
liefern, um Winterthur bis 2050 in die CO2-Neutralität zu führen.
Wasserkraft gegen Tiefpreisphasen absichern: Bundesrat
ist skeptisch
Der Bundesrat sieht den Vorschlag skeptisch, neu konzessionierte
Wasserkraftanlagen während der neuen Konzessionslaufzeit gegen Tiefpreisphasen
abzusichern. Ein solcher Sicherheitsmechanismus würde umfassende Mittel aus den
Netzzuschlagsfonds beanspruchen, antwortete die Landesregierung auf eine Motion
des Walliser CVP-Ständerats Beat Rieder. “Dies würde entweder eine
Erhöhung resp. Flexibilisierung des heutigen Zuschlags von 2,3 Rappen pro
Kilowattstunde bedingen oder die Unterstützungsleistung für andere
Produktionsformen (Photovoltaik, Wind, Geothermie, Holz) müsste mindestens zeitweise
erheblich gekürzt werden”, argumentiert der Bundesrat. Trotzdem wird der
Vorschlag geprüft.
Winterthur sieht viele klimapolitische Forderungen umgesetzt
Der Winterthurer Stadtrat hat eine Reihe von parlamentarischen
Vorstössen beantwortet, die Parlamentarier anlässlich der
“Klima-Debatte” vom 8. Juli 2019 eingereicht hatten. Den Inhalt der
acht Postulate, einer Motion wie auch einer Interpellation, die einen
Winterthurer Tag des CO2-freien Verkehrs oder einen Winterthurer Klimatag
forderte, begrüsste der Stadtrat mehrheitlich. Diesbezüglich wies der Rat auf
den “Klimatag” hin, der im Frühling 2021 stattfinden und die
Technikumstrasse für einen Sonntag lang autofrei machen soll. Der frei gewordene
Strassenraum werde an diesem Tag mit Aktivitäten und Angeboten rund um
nachhaltige Mobilitätsformen bespielt.
CO2-Gesetz: Urek‑S in grossen Teilen mit Nationalrat einig
Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates
(Urek‑S) hat in ihrer Beratung vom 17. August Differenzen in der Vorlage zur Totalrevision
des CO2-Gesetzes für die Zeit zwischen 2022 und 2030 ausgeräumt. Im
Gebäudebereich etwa unterstützt sie die vom Nationalrat beschlossene
Übergangslösung für jene Kantone, die ihre Energiegesetze bereits revidiert
haben. Zusätzlich bringt die Kommission eine Bestimmung ein, die eine bessere
Datenerhebung zum Gebäudebereich bewirken soll, indem die kantonalen Behörden
ihre Angaben zum Vollzug der CO2-Grenzwerte in das eidgenössische Gebäude- und
Wohnungsregister eintragen.
Dank Teverola: Repower
trotzt Corona-Krise
Die Repower AG hatte im ersten Halbjahr 2020 coronabedingt mit
einer tieferen Energienachfrage und verspäteten Zahlungen italienischer Kunden
zu kämpfen. Vor allem dank seinem Gas-Kombikraftwerk Teverola konnte der Versorger
trotzdem ein gutes Halbjahresergebnis vermelden. Konkret konnte das
Energieunternehmen das operative Ergebnis auf Stufe Ebit im Vergleich zur
Vorjahresperiode von 56 auf 68 Mio. Franken steigern. Der Gewinn sank zwar um
16 Prozent, er lag mit 41 Mio. Franken aber immer noch deutlich im positiven
Bereich.
Decurtins bezeichnet Elektrifizierung als
“Highrisk-Strategie”
Bei einem Webtalk der Universität St. Gallen zum Thema Gas
beklagte Daniela Decurtins, Direktorin des Verbandes der Schweizerischen
Gasindustrie (VSG), die Schweizer Politik lege den Fokus bei der
Energiestrategie zu sehr auf Strom. Dabei halte sie die weitgehende
Elektrifizierung in der Schweiz für eine “Highrisk-Strategie”, da die
Schweiz schon länger abhängig von Stromimporten im Winter sei. Wenn der
Strombedarf im benachbarten Ausland sich nun erhöhe, werde sich die
Versorgungssituation verschärfen. Deshalb sollte die Schweiz nach Ansicht von
Decurtins vermehrt auf Gas setzen, auch im Verkehrssektor, und nicht nur auf
die Elektrifizierung. /kb/ad/sb