Olten (energate) — Unter anderem die Corona-Pandemie hat
wohl dazu geführt, dass der Ausbau der Solarenergie in der Schweiz im Jahr 2020
einen Rekord-Aufschwung verzeichnet. Das teilt Swissolar mit. Parallel dazu
kritisiert Swiss Small Hydro einen Bericht der Solar-Agentur, der den
Stromertrag von Kleinwasserkraftwerken mit dem von Solaranlagen auf umstrittene
Art verglich.
Solarenergie: Stickelberger prophezeit Rekordzubau
2020 könnte so viel
neue Solarenergiekapazität wie noch nie neu ans Schweizer Netz gehen. Darauf wies
Swissolar-Geschäftsleiter David Stickelberger an der am 29. Oktober
durchgeführten Online-Generalversammlung des Solarverbands hin. Konkret sagte
Stickelberger einen neuen Rekordzubau von über 400 MW voraus und betonte, dass
sich seit Jahresbeginn die Anmeldungen für die Einmalvergütung gegenüber der
Vorjahresperiode fast verdoppelt hätten, wobei der Zuwachs sowohl grosse als
auch kleine Anlagen betreffe. Ein Grund für den Rekordzubau 2020 sei die
Corona-Pandemie, die das Bedürfnis der Bürger nach Energieautarkie verstärkt
habe, so Stickelberger.
“Erst ein
Bruchteil der Pensionskassen investiert klimaverträglich”
In der Schweiz
werden 92 Prozent des Vorsorgekapitals durch Institutionen angelegt, die
Klimarisiken weitgehend ignorieren. Dieses Fazit zieht die Klima-Allianz, die
110 Vorsorgeinstitutionen einem Rating unterzog. Demnach wird 55 Prozent des
Vorsorgekapitals von Pensionskassen verwaltet, die Klimarisiken im
Anlageprozess gar nicht berücksichtigen und stark in fossile Energie
investieren. Weitere 37 Prozent der Spargelder befinden sich bei Anlegern, die
sich am Anfang des Pfades zur Dekarbonisierung befinden. Acht Prozent des
Anlagevolumens werden von Pensionskassen verwaltet, die ihre Investitionen auf
die Ziele des Pariser Klimaabkommens ausgerichtet haben.
Swiss Small Hydro
kritisiert Solar-Agentur für “nicht nachvollziehbaren”
Kostenvergleich
Swiss Small Hydro
wehrt sich gegen “nicht nachvollziehbare Berechnungen” der
Solar-Agentur, wonach die Kleinwasserkraft pro investierter Subvention wenig
Stromertrag generiere. Der Verband der Schweizer Kleinwasserkraft hält fest, dass
es keinen Sinn ergebe, “die erneuerbaren Energien mit irreführenden
Berechnungen gegeneinander auszuspielen”. Vielmehr sei eine kluge Symbiose
zwischen Sommer- und Winterstrom sowohl tagsüber als auch nachts entscheidend,
um die Energiestrategie 2050 des Bundes umzusetzen und die nationalen
Klimaziele zu erreichen. Hierfür benötige es den Ausbau aller erneuerbarer
Energien.
Knutti:
“Kernenergie löst das Klimaproblem nicht
Kernenergie sei
nicht die Lösung für das Klimaproblem, stellt Klimaphysiker Reto Knutti an der
Jahresversammlung des Nuklearforums fest. An der online abgehaltenen
Veranstaltung hatte der ETH-Professor zuvor betont, dass er weder für noch
gegen die Kernenergie sei. Sie habe unter CO2-Aspekten durchaus ihre Vorteile, meinte
Knutti, der die bestehenden Anlagen weiterlaufen lassen will, “solange
diese sicher sind”. Knutti wies aber auch auf die Gefahren der
Kernspaltung für Energiezwecke hin und ebenso auf die hohen Kosten, welche die
Entsorgung des radioaktiven Materials nach sich ziehe.
Neues Tool berechnet
Lebenszykluskosten für Elektroautos
Ein Elektroauto mag
in der Anschaffung zwar teurer sein als ein vergleichbares Fahrzeug mit Benzinantrieb.
Mit Blick auf den gesamtem Lebenszyklus kann es aber preiswerter als der
Benziner sein. Das hat die Initiative Vorbild Energie und Klima des Bundesamtes
für Energie (BFE) ermittelt. Die Initiative benutzte dazu ein Instrument, mit
dem Beschaffungsverantwortliche die Lebenszykluskosten verschiedener Warengruppen
mit wenig Aufwand berechnen könnten, wie es heisst. Das Tool berücksichtige
zusätzlich sogenannte Umweltkosten. Konkret sind dies Schäden, die durch
Treibhausgasemissionen zu Lasten der Umwelt gehen. /sb/kb/jr