Olten (energate) — Die BKW will ein Kompetenzzentrum für
E‑Mobilität aufbauen und wird damit zur Komplettanbieterin von Lösungen im
Bereich Elektromobilität. Die Dienstleistungen werden die Planung, Installation
und Integration von Ladeinfrastruktur sowie deren Betrieb und die Abrechnung
umfassen. Der Schnellladeanbieter Gofast erweitert derweil sein Ladenetz.
Im Porträt: Piëch Automotive
Das Start-up Piëch Automotive mit Sitz in Zürich sorgt mit
seinen elektrischen Luxussportwagen, dem Mark Zero, für Aufsehen in der
Branche. Auf seiner Website bewirbt Piëch Automotive den Mark Zero mit der
Ladezeit: In 4 Minuten und 40 Sekunden soll die Batterie auf 80 Prozent geladen
werden — allerdings seien dazu Turboladesäulen nötig, die erst noch gebaut
werden müssen. Dafür führe Piëch Automotive Gespräche mit anderen Firmen. Auch
die Reichweite des Mark Zero ist beachtlich, sie soll bis zu 500 Kilometer
betragen. Die verbaute Lithium-Ionen-Batterie sei zudem besonders belastbar und
so vor Überhitzung geschützt. 5.000 Ladezyklen seien ohne Verschleiss möglich.
Gofast: Fast 90
Schnellladestationen für McDonald’s‑Restaurants
Der Schweizer Schnellladeanbieter Gofast stattet fast 90
McDrive-Restaurants von McDonald’s mit Schnellladestationen aus. Diese
Partnerschaft sei laut Domenic Lanz, Geschäftsführer des 2016 gegründeten
E‑Mobilitäts-Unternehmens, ein Glücksfall für E‑Autofahrer, da die Ladepunkte
so “an bester Verkehrslage in der ganzen Schweiz” entstünden. Ausserdem
ermöglichen die 150 kW starken Gofast-HPC-Lader im Idealfall innerhalb von 10
Minuten eine Reichweite von 150 km. Der Ausbau aller geeigneter
McDrive-Restaurants soll in mehreren Bauetappen bis Ende 2022 erfolgen. Den
Strom beziehe man aus erneuerbaren Energien von lokalen Energieversorgern.
E‑Mobilitätsteam von Spie Schweiz wechselt zur BKW
Die BKW schafft ein neues Kompetenzzentrum für E‑Mobilität.
Aufbauen wird dieses das ehemalige E‑Mobilitätsteam von Spie Schweiz, das zur BKW wechselt. Es wird das Dienstleistungsportfolio einschliesslich der
Kundenbeziehungen mitbringen. Von besonderer Bedeutung ist die integrierte
Lösung für Automotive-Unternehmen und die dahinterliegende Prozesssoftware
“TackBox”. Es vereinfacht sämtliche Prozesse beim Laden eines E‑Autos
wie etwa die richtige Auswahl der Ladestation, die Prüfung der Situation vor
Ort, nötige Bewilligungsverfahren, Installation und Inbetriebsetzung der
Ladestationen bis hin zu Wartung und Unterhalt.
2050: Geothermie soll ein Viertel des Schweizer
Wärmebedarfs decken
Geothermie könnte bis 2050 mindestens 17 Terawattstunden und
somit rund ein Viertel des prognostizieren Schweizer Wärmebedarfs von rund 70
Terawattstunden bereitstellen. Im Bereich der mitteltiefen Geothermie bedarf es
hierfür aber noch der Förderung, so der Verband Geothermie-Schweiz.
Insbesondere müsse das Fündigkeitsrisiko gedeckt werden. Der Verbandssprecher
kündigte bereits an, einen Verbesserungsvorschlag für die CO2-Verordnung beim
Bundesrat einzureichen. So sollen die Initianten von Geothermieprojekten im
Falle einer Bohrung an falscher Stelle künftig nicht mehr auf 40 Prozent,
sondern nur noch auf 5 Prozent der Kosten sitzen bleiben.
Parlament treibt Energiewende voran
Der Nationalrat spricht sich für bessere Rahmenbedingungen
für fossil-freie Nutzfahrzeuge, die Möglichkeit einer vorübergehenden
Verschuldung des Netzzuschlagsfonds sowie stromautonome Bundesimmobilien aus. Alle
drei Motionen waren bereits zuvor vom Ständerat gutgeheissen worden.
SVP-Nationalrat Christian Imark äusserte die Befürchtung, dass der Bund für
eine bilanzielle Selbstversorgung im Gebäudebereich mit eigenen Photovoltaikanlagen
Flächen hinzumieten müsste und damit als direkte Konkurrenz zu privaten
Anbietern auftreten würde. Die Motion wurde trotzdem angenommen, Gegenstimmen
stammten vor allem von der SVP. /sb/kb/jr